Die Resultate der Nachwahlbefragung.
Erst einmal: Vielen herzlichen Dank euch allen, die mich gewählt haben (oder dies zumindest wollten 😊). Leider hat es nicht ganz gereicht. Das Resultat von knapp 1’050 Stimmen ist versöhnlich – habe ich doch damit das absolute Mehr erreicht und gar die Kandidatin der starken SP deutlich hinter mir gelassen. Nur der neue Kandidat der Mitte, Michael Weibel, hat mehr Stimmen erreicht und ist mit den vier Bisherigen zum Gemeinderat gewählt.
Wie konnte das passieren? Die 101% repräsentative Nachwahlbefragung zeigt ein klares Bild 😉.

Eine etwas seriösere (und auch selbstkritische 😊) Einschätzung bringt diese Erklärungen ins Spiel:
- Ich vermute, dass ich junge und junggebliebene Einwohner:innen, welche sich eine progressive und stadtorientierte Politik wünschen, gut überzeugen konnte. Die über 1‘000 Stimmen für mich sprechen dafür, dass ich auch weit über die Parteigrenzen hinaus mobilisieren konnte.
- Aber: Ich bin zu wenig bekannt und präsent. Da ich weder eine Jugend im Turn-, Schützen- oder Singverein hinter mir habe, kennt man mich kaum über meine 🫧 hinaus.
- Daher ist es mir wohl zu wenig gelungen, diese Wähler:innen zu erreichen bzw. überzeugen, welche sich grundsätzlich einen Wechsel und mehr Schwung im Gemeinderat wünschen, aber tendenziell eher konservativ wählen.
- Ein ähnliches Schicksal ereilte wohl auch die Kandidatin der SP,
ChristinKristin Lamprecht und der EVP, Jacqueline Magni. Das spricht für relativ enge Parteiprogramme, welche nicht über die Parteigrenzen hinweg überzeugen mögen. - Zudem nehme ich nur wenig Blätter vor den Mund. Und wenn, dann sind diese farbig, auch mal unkonventionell und zuweilen mit spitzen Worten beschrieben. Ist nicht jedermanns und -frau Sache, das verstehe ich. Ich initiiere, hake nach (nein, im Fall wüki ohne „ck“ geschrieben), organisiere, will etwas bewegen und weible für die Sache. Und damit sind wir wohl auch schon beim (wahl-) entscheidenden Punkt bzw. Namen:
- Michael Weibel hat sich ohne Zweifel einen Namen als Engagierter in der Kultur- und Verkehrsszene gemacht. Als ruhiger, unauffälliger und konzilianter Typ. Und als Mitglied der grössten Partei im Dorf. Da ist er die
besseresicherere Wahl und man riskiert keine grossen Veränderungen. Ist dann vielleicht doch besser. Weil: wollen wir wirklich etwas bewegen? 🤓 - Es ist wohl eine Realität, welcher wir in Obersiggenthal ins Auge blicken müssen: Nur ein Teil der Bevölkerung will eine vorwärtsgerichtete, progressive Bewegung (welche eben auch Veränderungen mit sich bringt). Ein anderer, nicht zu vernächlässigender Teil aber konserviert lieber. Auch wenn’s eigentlich nicht gut ist, so, wie’s jetzt ist. Aber diese Wähler:innen fahren dann doch lieber Tempo 50 innerorts, wollen Parkplätze en Masse zur Verfügung haben, lassen dafür das Strübelihaus brach liegen, den Markthof den Charme eines Parkhauses versprühen und die Steuern bald schon wieder anheben.
Trübsal blasen bringt nichts. Und chli bissige Nachwahlanalysen auch nicht viel, da gebe ich dir recht 😉.
Was hingegen etwas bringt: Wir Progressiven müssen uns besser organisieren und unsere Themen einbringen, überzeugen und mobilisieren. Weil: Stellt euch ein attraktives, lebendiges, schönes, grünes, sicheres, sauberes, familien- und langsamverkehrsfreundliches und mutiges Obersiggenthal vor 🤩🥳.
Sind wir schon da oder braucht es noch etwas Veränderung?
Eben. Nice, dass du das auch so siehst ✌️😎.
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