Wie wir als Gemeinde sicher nicht vorankommen.
Das interessiert dich sicher nicht. Du hast selten bis nie mit der Abteilung Bau & Planung zu tun. Nur schon dieser Name. Klingt nach Amt und Staub.
Nur bleibt da leider aktuell fast kein Stein auf dem anderen. Zeit also, mal etwas hinter die Kulissen zu schauen. Was geht da vor sich? Und wieso geht das auch dich was an?
Die Abteilung Bau & Planung kümmert sich von den Leitungen im Boden über die Strassen hin zu allem was in die Höhe gebaut wird, lässt Nutzungs- und Entwicklungspläne für die Quartiere entstehen und entscheidet letztlich über die Infrastruktur unserer Gemeinde – und damit über unsere zukünftige Attraktivität.
Träumst du auch von einem Dorf mit einem Zentrum, welches als Begegnungszone seinen Namen verdient? Welches das prächtige Limmatufer zu nutzen weiss? Welches den Verkehr in die Schranken weist und 2Räder anstelle von 2 Tonnenvehikeln den Vorzug gibt? Welches für Kinder und Jugendliche eine sichere und spannende Umgebung bietet?
Genau, darum geht’s. Und nicht darum, ob eine Baubewilligung einen Tag früher ausgestellt oder ein Fenster nicht sofort repariert wird.
Und wie läuft’s in der Abteilung? Der zuständige Gemeinderat musste gesundheitsbedingt zurücktreten. Das ist wahrlich eine Chance, denn seinen Leistungsausweis ziehe ich offen in Zweifel. Wie ich vernommen habe, haben seine forsche Art, seine Beratungs- und Kooperationsresistenz zu nachhaltigen Herausforderungen – und schliesslich mit weiteren Faktoren dazu geführt, wo die Abteilung heute steht:
Mit einem Bein auf der Intensivstation. Mit der anderen bei externen Dienstleistern. Und dazwischen ein Team von engagierten Mitarbeitenden, welche den schier unmöglichen Spagat vollbringen und die Abteilung am Leben erhalten.
Und nun, halte dich fest. Wurde endlich (nach diversen Hire & Fires) eine neue Leiterin für die Abteilung (von Seiten der Verwaltung, Mitte 2024) gefunden, welche bereit war intern aufzusteigen und die Herausforderung anzunehmen. Mit Augenmass und Gewissenhaft. Doch sie machte einen Fehler: Sie beharrte auf strategisches Vorgehen und Kompetenzabgrenzung.
Damit hatten scheinbar gewisse Gemeinderäte Mühe und fort wurde sie gemacht – Ende Februar 2025 sogar vor Ablauf der Kündigungsfrist freigestellt. Ungeachtet des Zustands der Abteilung. Aus Animositäten.
Stattdessen wird eine neue Person angestellt. Auf den 1. Juli 2025. Es ist absehbar, dass nach wenigen Wochen bereits eine mehrmonatige Auszeit folgen wird. Danach Anstellung im Teilzeitpensum.
Sieht so eine nachhaltige, aufbauende und strategische Personalpolitik aus? Nach allem was wir in den letzten Jahren erlebt haben? Wohl kaum.
Was die Abteilung braucht ist eine konstruktive Transformation. Saubere Prozesse, kooperative, wohlwollende Zusammenarbeit im Team und mit dem Gemeinderat und der Geschäftsleitung, transparente Kommunikation. So verlangt im Bericht der BDO (ab Seite 14), welcher die Situation 2024 im Auftrag der Finanzkommission analysierte.
Ich bin enttäuscht, dass wir nach all den Jahren, Learnings und Vorstössen noch immer nicht weiter sind. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Mitarbeitenden, welche krankheits- und stressbedingt ausfallen oder abspringen – und die Gemeinde, welche langfristig relevante Themen wie die Planung, den Umweltschutz und Verkehr zwischen Tisch und Stuhl fallen lassen muss. Weil die Ressourcen fehlen. Oder nicht mehr da sind.
Mögen die zukünftigen Gemeinderäte Max Chopard oder Peter Huber das Heft in die Hand nehmen. Wir bleiben dran.
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